
Datenmonetarisierung - Teil 1: Ausgangslage
Unternehmen, bei denen Daten der zentrale Teil ihres Geschäftsmodells ist, werden immer erfolgreicher. Einerseits sind es die üblichen "Verdächtigen", wie Google, Amazon, Alibaba, Tencent und Co., andererseits aber auch Unternehmen und Startups aus etablierten Branchen, wie Finanzdienstleistungen oder Automobil. Weil Daten für jede Organisation immer wichtiger werden - denn Daten sind nun mal "das neue Öl" oder "die neue Währung" in der digitalisierten Welt - macht es unserer Meinung nach Sinn, etwas Struktur in das Thema zu bringen.
Seit 2 1/2 Jahren beschäftigen wir uns als Beratung intensiv mit diesen Unternehmen und dem Thema Datenmonetarisierung, und dies auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Ansätzen. Und so wollen wir über eine Serie von Beiträgen hier im Blog nach und nach verschiedene Aspekte der Datenmonetarisierung vorstellen und beleuchten. Der erste Teil gibt eine kurze Einführung.
Quelle: Raconteur / A Day in Data
Um einen Eindruck zu bekommen, wie viel Daten pro Tag generiert werden, hier eine Infografik von Raconteur, die wir bei Visual Capitalist gefunden haben: A Day in Data. Dort findet sich auch ein Link zur Darstellung, was in einer Minute im Internet passiert. Da wir insbesondere in der Automobil-Branche unterwegs sind, sind für uns natürlich die 4 Terrabyte Daten sehr interessant, die jedes connect-fähige Fahrzeug pro Tag produziert.
Unternehmen verfügen also über eine Menge an Daten und erkennen auch deren finanziellen Wert. Bisher haben sich aber nur wenige Unternehmen strukturiert auf den Weg gemacht, diesen Datenschatz auch wirklich zu heben und zu monetarisieren. Das belegt auch die BARC-Studie Datenmonetarisierung im Auftrag von Tableau aus dem Jahr 2019. Nur bei lediglich 17 Prozent der befragten 200 Unternehmen waren Datenprodukte bereits Bestandteil der Unternehmensprozesse. Immerhin sagten 40 Prozent der Teilnehmer, dass Ihr Unternehmen plane, Daten zu monetarisieren oder sich bereits in eine Pilotphase befinde. Gemäß der Studie waren große und mittlere Unternehmen Vorreiter der Datenmonetarisierung mit einem höheren Anteil an bereits existierenden Initiativen. Das liegt unter anderem natürlich an der Ressourcenausstattung dieser Unternehmen, die ein Invest in Infrastruktur und Mitarbeiter für die Sammlung, Analyse und Bereitstellung von Daten möglich machen.
Aber Größe und Ressourcenausstattung ist nicht der alleinige Faktor. Genauso wichtig ist es, überhaupt erst einmal die Zielsetzung für die Datenverwendung im Unternehmen zu definieren - mit der Datenmonetarisierung als zentraler Teil dieser Datenstrategie. Denn nur, wenn die Ziele klar sind, können auch die Initiativen geplant, entsprechende Ressourcen zielgerichtet eingesetzt und kostspielige Versuche vermieden werden.
Welche Ansätze es für die Monetarisierung von Daten gibt, wird im nächsten Teil der Serie vorgestellt.
Titelbild: mohamed hasan / pixabay